Bulgarien und Rumänien werden im März 2024 teilweise dem Schengen-Raum beitreten
Am 30. Dezember 2023 traf der Europäische Rat die historische Entscheidung, Bulgarien und Rumänien im Schengen-Raum willkommen zu heißen. Zunächst werden am 31. März 2024 die Grenzkontrollen bei Grenzübertritten per Wasser- oder Luftweg wegfallen. Diese Entscheidung ist das Ergebnis einer 12-Jahre dauernden Verhandlung und gilt als Meilenstein hin zu einer vollständigen Aufnahme in den Schengen-Raum. Der spanische Innenminister Fernando Grande-Marlasca Gómez äußerte sich zufrieden mit dieser Entwicklung, die mit der Flugplanänderung der International Air Transport Association (IATA) übereinstimmt.
Die EU-Kommission hat diesen Schritt gelobt und erwartet zukünftig mehr Tourismus, Handel und einen gestärkten Binnenmarkt. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen betonte den Stolz und die historische Bedeutung Bulgariens und Rumäniens sowie die dazugewonnene Bewegungsfreiheit über interne See- und Luftgrenzen hinweg. Sie lobte all die Bemühungen und die Beharrlichkeit bei der Einhaltung der Schengen-Standards.
Bulgarien und Rumänien befanden sich seit ihrem EU-Beitritt auf dem Weg in Richtung Schengen-Mitgliedschaft. Ihre Bereitschaft wurde erstmals 2011 anerkannt und durch verschiedene Erkundungsmissionen an ihren Außengrenzen in den Jahren 2022 und 2023 bekräftigt. Die EU hat die Schengen-Architektur im letzten Jahrzehnt gestärkt und für robuste Sicherheits- und Kooperationsmaßnahmen gesorgt. Diese neunte Erweiterung des Schengen-Raums ist ein Beweis für das gegenseitige Vertrauen und die Einheit der Mitgliedstaaten.
Da der Schengen-Raum um 4,5 Millionen Quadratkilometer wachsen und insgesamt nunmehr 450 Millionen Menschen umfassen wird, werden die Diskussionen über die Aufhebung der Kontrollen an den Binnengrenzen im Jahr 2024 fortgesetzt. Bulgarien und Rumänien erhalten Unterstützung bei der Verwaltung ihrer Außengrenzen, einschließlich finanzieller Hilfe und Unterstützung der EU-Agentur Frontex, die für die Koordinierung der Grenzkontrollen zuständig ist.
Die Schengen-Visapolitik ist ein Eckpfeiler des Freizügigkeitsprinzips der EU. Sie ermöglicht Kurzaufenthalte von bis zu 90 Tagen innerhalb eines Zeitraums von 180 Tagen im gesamten Schengen-Raum. Diese Richtlinie gilt derzeit für 27 Länder und wird bald auf Bulgarien und Rumänien ausgeweitet, wodurch sich die Gesamtzahl auf 29 Länder erhöht. Dieses einheitliche Visasystem, das sowohl die Möglichkeit der einmaligen als auch der mehrfachen Einreise bietet, vereinfacht das Reisen für Touristen und Geschäftsreisende. Sie können mehrere europäische Länder mit einem einzigen Visum bereisen. Die bevorstehende Aufnahme Bulgariens und Rumäniens mit Wirkung ab März 2024 stellt eine bedeutende Erweiterung des Schengen-Raums dar, da sie die Freizügigkeit erleichtert und eine stärkere wirtschaftliche und kulturelle Integration innerhalb der Europäischen Union fördert.